 
      melancholisch und leise
Im Meer der Zeit verblasst die Nacht
Die ersten Türme der Erinnerung steigen aus dem Wasser, getragen von alten Liedern, Ein Barde im Wind webt Namen Gefallener in das Segel einer gestrandeten Stunde, Aus der Salzhaut der Welt blitzt ein funkelndes Versprechen, das die Hände der Liebenden findet, So endet die Nacht nicht mit Schweigen, sondern mit einem Kuss, der die Zeit stillhält.
Die Liebenden stehen mit nassen Händen am Bug, ihre Stimmen ein leises Geständnis, das der Wind kaum tragen will. Salz und Tränen mischen sich auf den Lippen, jedes Lächeln zugleich Abschied und schwaches Versprechen. Der Barde zieht die Melodie enger, bis der Schmerz sich in Wärme löst und die Nacht wie ein Mantel fällt. So bleiben sie, zwei schmale Lichter, die einander wärmen, während die Türme der Erinnerung weiter aus dem Meer steigen.
Sie kichern, tauchen die Hände ins salzige Spiegellicht und spritzen kleine Sterne über das Deck, Der Barde wechselt zu einem ausgelassenen Refrain, seine Finger hüpfen wie Kiesel über die Saiten, Wind spielt mit ihren Haaren, färbt sie zu Luftschlangen, und die Türme der Erinnerung wackeln wie erstaunte Gäste, Sie drehen sich, nehmen einander an den Händen, und die Nacht wird zu einem lichterfüllten Spiel, das alle Wunden für einen Atemzug heilt.
Die Saiten schlagen wie gebrüllte Trommeln, die Melodie wächst zu einem Hymnus, der das Meer zum Mitklang zwingt. Aus den Türmen schießen Funken, sie weben goldene Bögen über die Wellen und lassen den Himmel wie Banner erglühen. Die Liebenden treten aufs Vorderdeck, Arme erhoben, und ihr Kuss wird zur Zäsur, die die Stimmen der Nacht zu Chören formt. Fremde Schiffe heben Fackeln, ferne Stimmen antworten im Jubel, und die See selbst scheint ein neues Zeitalter auszurufen.
Die Saiten brechen auf in Salven, Trommeln und Hörner schmettern, sodass die See als Echoraum zittert. Männer und Frauen reißen Fahnen in den Himmel, Fackeln kreisen wie kleine Sonnen, das Deck bebt unter jubelnden Schritten. Aus den Türmen schießen Leuchtfontänen, Glas und Stein singen mit, Funken treiben wie Sternensplitter über die Flut. Sie rufen Namen, stoßen an und küssen einander mitten im Triumph, während das Wasser den Ruf aufnimmt und weiterträgt.
Ein schwerer Trommelruf legt die Feier in heilige Ruhe; selbst der Wind hält an, als würden die Götter lauschen. Der Barde hebt die Stimme, nicht mehr nur zum Spiel, sondern zum Rufen; seine Worte legen Namen wie Kronen auf die Stirnen der Versammelten. Die Liebenden werden von der Menge emporgehoben, ihre Hände ineinander verschränkt, als schwören sie der See und den Ahnen ewige Treue. Fackeln bilden einen goldenen Hof, Trompeten zählen die Jahre, und die Türme der Erinnerung neigen sich, als w
Der Jubel versiegt, als hinge ein fernes Urteil über dem Hafen und jeder Atemzug die Schwere eines Vorzeichens trägt. Der Barde legt die Laute nieder; seine Worte werden zu Warnzeichen, die in kurzen Sätzen die kommenden Jahre ausmessen. Aus den Türmen fließen keine Tänze mehr, sondern Visionen von Ernte und Hunger, von Bündnissen, die geknüpft oder gebrochen werden. Die Liebenden lösen den Kuss, er wird zur Schwurformel; die Menge teilt sich in die, die bleiben, und die, die sich vorbereiten zu
Der Jubel schrumpft zu flüsternden Schritten, Hände lösen sich, und die Fackeln sinken wie müde Vögel. Am Kai bewegen sich Gestalten in geduckter Eile, packen Kisten, binden Leinen, sprechen nur in kurzen Namen und heimlichen Versprechen. Die Liebenden trennen sich mit langsamen Blicken; ihr letzter Griff ist schwer vor Zukunft und ungesprochenem Gehorsam. Der Barde nimmt die Laute, schlägt eine einfache Melodie an, die wie Atem klingt und die Nacht noch leiser macht.
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